Endlich Grill-Besitzer! Sommerfrühstück vom Grill: Socca & Shakshuka

Endlich Grill-Besitzer! Sommerfrühstück vom Grill: Socca & Shakshuka

Endlich endlich endlich habe ich einen eigenen Griller – mit Sicherheit eines meiner heiß ersehntesten Besitztümer aller Zeiten. Jetzt will ich dieses mächtige Stück Edelstahl auch richtig ausnutzen. Weil ich dennoch nicht unbedingt mehr Fleisch essen möchte (obwohl sehr gern, wenn ordentlicher Bio-Herkunft) experimentiere ich momentan so viel wie möglich abseits der klassischen Grillgerichte. Frühstück auf der Terrasse zählt wohl zu den besten Dingen am Sommer und das kommt, wenn etwas mehr Zeit für einen Wochenendbrunch ist, jetzt eben von meiner Outdoor-Kochstelle. Socca und Shakshuka sind zwei feine Brunchgerichte, die ich jetzt super draußen machen kann – ein großer Vorteil am größeren (teureren) Weber Gasgrill sind die vielen Einsatzmöglichkeiten z.B. dank Pizzastein und Extra-Gaskochfeld auf der Seite. Die Multifunktionalität war ein Hauptgrund, warum ich mich trotz hohem Preis für genau diesen Grill entschieden haben.

Socca

Socca schmeckt einfach so oder belegt: hier einfach und schnell mit Frischkäse, Zucchiniraspel und Kalamata Oliven
Socca schmeckt pur oder belegt: hier einfach und schnell mit Frischkäse, Zucchiniraspel und Kalamata Oliven

Es handelt sich dabei um eine Art Kichererbsenpizza. Zum ersten Mal habe ich sie in Nizza entdeckt. Dort wird sie oft als Street Food angeboten. Man isst sie so frisch wie möglich, direkt vom heißen Stein, der mit Holz befeuert wird. Ursprünglich stammt Socca aus Genua und wird auch “Farinata” genannt. Originalrezepte erfordern einen Holzofen mit hoher Hitze, ein normales Backrohr geht zwar, ist aber wie so oft nicht dasselbe. Der Pizzastein*, den es für meinen Weber Grill als Zubehör gibt, kommt dem Holzofenergebnis schon ziemlich nahe. Ich liebe die Einfachheit von Socca. Manchmal braucht es wirklich nicht viel und Gerichte mit Ursprung in der “Arme Leute” Küche sind in ihrer genialen Einfachheit unschlagbar. Wichtig ist vor allem richtig gutes Olivenöl.

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Was gibt es schöneres als am Wochenende mit Freunden auf der Terrasse gemütlich zu brunchen? Einige Gerichte kann ich jetzt frisch vom Grill servieren. So wird der Brunch trotz einfacher (fleischloser) Zutaten gleich was besonderes!

Rezept für Socca

Ich mache mein Kichererbsenmehl selbst, weil mein leistungsfähiger Blender (Vitamix) es packt, Kichererbsen frisch zu mahlen. Ihr könnt Kichererbsenmehl aber auch im gut sortierten Supermarkt oder sonst im Bioladen kaufen.

Zutaten:

  • 120 g Kichererbsenmehl
  • 6 EL erstklassiges Olivenöl
  • 250 ml Wasser
  • Salz
  • 1 Prise Kreuzkümmel
  • Nach Geschmack gehackte Kräuter, wenn ich die Socca nicht mehr belege, liebe ich z.B. Rosmarin im Teig

Ottolenghi verwendet im Socca Teig noch ein Eiweiß, ich finde das aber gar nicht nötig und ich liebe gerade die Einfachheit des Teigs.

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Zubereitung:

Den Teig am Vortag vorbereiten, damit er gut durchzieht: Das Mehl mit dem Salz in eine Schüssel geben, gut vermischen und eine Mulde hineindrücken. Das Wasser sorgfältig eingießen und alles gut zu einem Teig vermischen. 2 EL Olivenöl einarbeiten. Der Teig muss dann über Nacht im Kühlschrank rasten.

 

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Zuerst heize ich den Pizzastein im Grill bei geschlossenem Deckel 10 Minuten bei 250°C indirekter Hitze auf. Grundsätzlich verwendet man den Pizzastein immer ohne Backpapier. Nur Socca gare ich die ersten 10 Minuten lieber auf einem rund zurechtgeschnittenen Backpapier, weil der der Soccateig relativ flüssig sein muss – viel flüssiger als Pizza- oder Brotteig.

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Dazu gieße ich den vorbereiteten Teig auf das mit Olivenöl bepinselte Backpapier und verteile ihn gleichmäßig mit einem Spatel. Dabei bitte aufpassen, dass nichts über den Rand hinausrinnt. Sobald die Unterseite halbwegs trocken ist, ca. nach 10 Minuten, gebe ich die Socca direkt auf den Stein und backe sie noch weitere 10-15 Minuten. Die genaue Garzeit hängt auch davon ab, wie dick ihr den Teig aufgestrichen habt (bei mir immer ca. 5 mm. Es ist außerdem Geschmackssache, ob ihr den Teig eher noch ein bisschen weich (kürzere Garzeit) oder knusprig haben wollt. Ich mags lieber knusprig, wenn ich Topping draufgebe und etwas weicher, wenn ich Socca pur genieße.

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An diesem Garpunkt entferne ich das Backpapier
An diesem Garpunkt ist sie schon sehr knusprig. So mag ich sie, wenn ich sie noch belegen will.
An diesem Garpunkt ist sie schon sehr knusprig. So mag ich sie, wenn ich sie noch belegen will.

Variation: Socca Topping mit Zucchini, Oliven und Feta

  • Eine Zucchini
  • Kalamata Oliven
  • Frischkäse, abgeschmeckt mit Salz, Pfeffer und etwas Zitronensaft

Mengenangaben halte ich hier wie in vielen Rezepten für völlig überflüssig – orientiert euch am besten an Eurem Geschmack :)

Die Zucchini rasple ich in feine Streifen. Diese salze ich gut ein, mische sie durch und drücke sie dann über einem Sieb aus, damit sie mir meine Socca nicht gatschig machen. Kurz vor Ende der Garzeit, wenn die Ränder der Socca bereits knusprig werden, bepinsle ich die Oberfläche der Socca mit etwas Olivenöl. Wenn sie fertig ist, bestreiche sie mit Frischkäse, gebe Zucchini, und Oliven darauf und grille sie noch ein paar Minuten. Man kann die Socca aber auch kurz vor Ende der Garzeit belegen und den Belag noch ein paar Minuten mitgaren – je nach persönlicher Vorliebe und Belag! Käse, der schmelzen soll braucht natürlich noch etwas Hitze.

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Hier habe ich einen ganz normalen Frischkäse von Ja! Natürlich** verwendet, aber auch Ricotta, Robiola, Mascarpone oder ähnliches würden sich super eignen.
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Kalamata Oliven zählen zu meinen absoluten Lieblingstoppings

Das Rezept funktioniert natürlich genauso im Holzkohlegrill, wenn ihr einen passenden Pizzastein habt. Wichtig ist dabei, die Glut ringförmig rund um die Unterseite des Pizzasteins zu legen. In Ermangelung eines Grills kann man Socca auch im Backrohr machen.

GRILLER KAUFEN IST NICHT EINFACH

Im Frühjahr bin ich umgezogen und das beste daran ist, dass ich jetzt endlich eine Terrasse habe. Schon vor langer Zeit stand für mich fest: Sobald ich die Möglichkeit habe, zuhause zu grillen, muss ein richtig guter Griller her. Monatelang habe ich mich mit der Frage beschäftigt, welcher es denn werden sollte, die Auswahl erschlägt einen ja fast. Aufgrund meiner Wohnsistuation kam nur ein Gasgrill in Frage. Sowohl eigene Erfahrungen  mit Weber Geräten in meiner Familie als auch Gespräche mit Profis und ambitionierten Hobbyköchen haben mich schnell in meiner ersten Intuition, bestätigt, in einen Weber Grill zu investieren. Ja, die Geräte sind teuer. Und ja, man kommt sicher auch mit günstigeren Geräten gute Grillergebnisse erzielen. Oft heißt es, man zahlt bei Weber nur für die Marke, aber das stimmt nicht. Der Service und die Garantie sind top, ebenso die Lebensdauer der teuren Geräte. Das bestätigen mir viele jahrelange Weber User, vor allem bei den Gasgrillern. Und anstatt nach ein paar Jahren einen neuen zu kaufen, investiere ich lieber ein Mal mehr und hab lang was davon.

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MEINE WAHL: EINE ORDENTLICHE INVESTITON – DER WEBER GENESIS

Ich habe mich übrigens nach langem Grübeln  für den Weber Genesis entschieden. Da es auf meiner Terrasse recht stürmisch werden kann und ich den Grill auch im Winter nutzen möchte, habe ich mich für ein größeres, robusteren Grill aus Edelstahl entschieden. Den kann ich problemlos bei jedem Wetter draußen stehen lassen. Was mir außerdem besonders zugesagt hat, war, dass er auch für große Runden ausreichend Grillfläche hat und eine extra Gaskochstelle an der rechten Seite, z.B. für Beilagen und Saucen. Außerdem kann man ihn mit vielerlei Zubehör erweitern.  Der Genesis ist schon ein ganz schön großes Gerät, aber mir war es nach langem Überlegen die Investition wert. Bisher habe ich es nie bereut, für Küchengeräte, die ich wirklich intensiv nutze, in Qualität zu investieren und dafür in anderen Bereichen meines Lebens zu sparen. Vor allem, wenn Flüssiggas und Hitze im Spiel sind, würde ich niemals zu Billiggeräten greifen. Die Investition muss sich freilich auch auszahlen und so nutze ich den Grill mittlerweile fast wie eine Outdoor-Küche.

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Shakshuka vom Grill

Für dieses Gericht eignen sich meine Schlemmerpfannen von RIESS perfekt. Sie sind sehr hitzebeständig und so schön, dass ich gleich darin serviere. Der eigentliche Grill bleibt hier aus, also perfekt um darin währenddessen Socca zu machen. Für die Shakshuka im Pfandl nutze ich nämlich die Gaskochstelle an der Seite des Weber Genesis.


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Zutaten:

Zubereitung:

Während die Socca im geschlossenen Grill knusprig wird, bereite ich auf dem Gaskochfeld an der Seite die Shakshuka zu – ein traditionelles Eigericht aus der Küche des mittleren Ostens.

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Zuerst röste ich den Kreuzkümmel auf geringer Hitze in der Pfanne an, dann gebe ich Öl und Schalottenzwiebel und das Tomatenmark dazu und brate alles bei mittlerer Hitze,, bis die Zwiebel glasig sind.

Dann gebe ich die Paprikastreifen, Lorbeerblatt, Paprikapulver und den Zucker dazu und röste alles noch ein bisschen weiter, bis es Farbe annimmt. Nun lösche ich mit einer Tasse Wasser ab, gebe die Tomaten, Knoblauch, Salz, Harissapaste bzw. Cayennepfeffer und schwarzen Pfeffer dazu, mische alles gut durch und dünste die Mischung ca. 10 Minuten auf niedriger Flamme. Zuletzt schmecke ich mit einem Spritzer Zitronensaft ab sowie eventuell mit noch mehr Salz und Pfeffer.

Dann mache ich 2 kleine Mulden für die Eier und schlage sie direkt in die Pfanne. Das Eiweiß rund um den Dotter salze ich leicht, denn normalerweise gart dieses am langsamsten, weil es eine andere Struktur hat. Durch Salz gerinnt Eiweiß schneller und man kann man den Unterschied so ein wenig ausgleichen.

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Dann lasst ihr die Pfanne noch köcheln, bis das Ei nach Eurem Geschmack gegart ist. Für mich ist es so nach ca. 10 Minuten perfekt. Das Eiweiß sollte gestockt sein, die Dotter noch relativ flüssig – so mag ich es am liebsten. Das fertige Gericht garniere ich mit frischem Petersil und serviere es direkt in der Pfanne.

Habt ihr schon mal Frühstück gegrillt oder sonst unkonventionellere Anwendungsmöglichkeiten ausprobiert? Was sind Eure Erfahrungen so, lohnt es sich in größere Geräte zu investieren oder tut’s was einfaches auch?

*Dieser Beitrag ist weder bezahlt noch durch Sponsoring/Product Placement unterstützt. Dass ich seit vielen Jahren überzeugter Ja! Natürlich Fan bin, ist kein Geheimnis und mitunter Grund, warum ich regelmäßig als Gastbloggerin für Ja! Natürlich Rezepte für die Küchengeschichten schreibe. Es sei der Vollständigkeit halber hier erwähnt, hat aber mit diesem Beitrag nix zu tun.

EDIT: seit April 2017 arbeite ich hauptberuflich für Ja! Natürlich

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