Motto bleibt Motto bleibt Lieblingsort

Motto bleibt Motto bleibt Lieblingsort

Der Sommer  2015 war ja wirklich sehr super, was ein bisschen traurig war, war, dass das heiß geliebte Motto mit einem der besten Gastgärten Wiens wochenlang geschlossen blieb. Der Grund dafür: das vierte Facelifting in diesem Lokal, das untrennbar mit meiner Heimatstadt Wien verbunden ist. Es war mein erstes “Lieblingslokal” in Wien, als ich vor sieben Jahren hier hergezogen bin und ist es immer noch. Dafür gibt es viele Gründe und es werden eher mehr als weniger.

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Fotocredit: MOTTO

Acht von Tausenden Gründen, warum ich das Motto so liebe

  1. Man kann hier immer herkommen mit jedem. Und jeder wird sich wohl fühlen. Kleines Budget, großes Budget, vegan, vegetarisch, anspruchsvoller Feinspitz – völlig egal.Das Motto kann Fine Dining auf hohem Niveau genauso wie legendäre Schinkenfleckerl (10 EUR). Mir fällt kein Lokal ein, das so vielseitig ist und trotzdem einen eigenen, ganz besonderen und unverwechselbaren Charakter hat.
  2. Das Motto verkörpert so viel von dem Wien, das ich so liebe. Man sollte hier auch mit Gästen herkommen. Wer Wien besucht, muss das Motto kennen.
  3. Man bekommt hier auch sehr spät noch etwas zu essen. Was richtig gutes.
  4. Das Motto war eines der ersten Lokale, die das von mir so geliebte noan Olivenöl auf den Tischen hatten. Und überhaupt wird einfach mit ordentlichen Produkten gekocht, anstatt das Essen nur gut aussehen zu lassen. Das gilt auch für Kaffee: der kommt von der ehrwürdigen Kaffeerösterei Alt Wien.
  5. Es gibt zwar ein paar echt gute asiatische Lokale in Wien, aber am liebsten esse ich Curry hier. Man kann fast nirgendwo auswärts Hendl essen, das Motto ist eine erfreuliche Ausnahme und das Curry sowieso köstlich. Im Motto wird Bio-Hendl verwendet.  Und Naturreis. Ich persönlich bin ein sehr großer Fan von Naturreis, den man noch viel seltener in guten Lokalen bekommt als Bio-Hendl. Der Chili kommt aus der Region Neusiedl. Noch Fragen?
  6. Beef Tatar. Love of my life.
  7. Gin Basil Smash. Gefährlich, aber man hat trotzdem keinen Kater am nächsten Tag.
  8. Die Musik. Es ist das einzige Lokal in Wien, in dem die Musik allein Grund genug ist, herzukommen. Wer auch immer dafür verantwortlich ist:  das ist für dich: <3

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Tom Sampl (links) und Restaurantleiter Marco Hofbauer (rechts)

Who is who

Ein faszinierender Ort. Für ein dermaßen bekanntes, legendäres Lokal ist außerdem beeindruckend, dass auf Name-Dropping völlig verzichtet wird. Wer kocht eigentlich im Motto? Man weiß es nicht, aber wer immer es jemals war und ist, ich habe dort bisher immer hervorragend gegessen und ich war in den letzten Jahren sehr oft dort. In einer Branche mit dermaßen starker Personalfluktuation ist diese Kontinuität eine irre Leistung, das schaffen nicht viele. Das Motto ist einfach das Motto und darauf kann man sich verlassen. Apropos Name-Dropping: Tom Sampl hat das Lokal schon vor zwei Jahren – fast still und heimlich – auf Wunsch von Bernd Schlacher, Gründer und Geschäftsführer der Motto Group, übernommen und mit viel Gespür weitergeführt. Ein großes Tamtam hat er darum nie gemacht.

Fotocredit: MOTTO

Fotocredit: MOTTOLegendär, schrill, immer schon da gewesen, nicht wegzudenken

Eine 42 Jahre alte Legende wie das Motto a) zu übernehmen und b) neu zu gestalten, das kann ordentlich in die Hose gehen. Heuer im Sommer folgte nach einer umfangreichen Neugestaltung das Re-opening und da blieb dem neuen alten Hausherr gar nichts anderes übrig, als auch mal ein bisschen was über sich und das neue alte Motto zu erzählen.  Eine Food-Stylistin mit internationaler Erfahrung ist in der Küche mit am Werk, so viel hat man mir verraten. Auch sie bleibt aber lieber anonym. Große Worte sind eben nicht der Stil des Motto. Irgendwie weiß man trotzdem, was für ein großartiges , einzigartiges Lokal es ist und bleibt, weil das Motto eben als Gesamtkonzept funktioniert.

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Das wahrscheinlich feinfühligste Facelifting ever

Und gerade weil ich es seit Jahren so liebe, war meine Freude groß, dass ich mir Ende September am Tag vor der offiziellen Eröffnungsparty das neue Motto ganz genau ansehen durfte (OK, gebe zu, ganz neu war es mir nicht mehr, denn das neu gestaltete Lokal war im August schon einige Wochen vor der offiziellen Party wieder in Betrieb und ich asap nach der wochenlangen Motto-Abstinenz dort und erleichtert, dass es das Beef Tatar eh noch immer gibt) Dennoch war es eine besondere Ehre, dass die fantastische Laura Karasinski sich im September Zeit genommen hatte, uns viele Details und Hintergründe zu erklären. Vieles ist dem jungen Multitalent zu verdanken, das nicht “nur” kreativ ist, sondern auf ein schier grenzenloses Wissen über Design und Geschichte zurückgreifen kann. Danke für die Einladung & die Zeit!

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Fotocredit: MOTTO

Die plüschigen violetten Möbel mussten weichen, hochwertiger dunkelgrüner Samt überzieht jetzt die Sitzgelegenheiten des Motto. Einiges hat man aus dem Keller geholt und reaktiviert, was man bei vergangenen Faceliftings in den Keller verbannt hatte.

Feingefühl encore: Das wesentliche blieb unangetastet

Ich liebe Abwechslung, aber auf manche Dinge muss man sich einfach verlassen können. Zum Beispiel eins der besten Beef Tatar der Stadt. Als ich hörte, dass auch die Karte geändert wird, war die Angst riesig, dass es das legendäre Beef Tatar weichen muss. Wie hirnrissig. Natürlich ist das nicht passiert. Mit viel Gespür hat man die wesentlichen Klassiker beibehalten. #schinkenfleckerlareforever. Genau wie Beef Tatar und Schinkenfleckerl blieben auch die Thonet-Sesseln und Marmortische erhalten. Fingerspitzengefühl.

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Man merkt sofort: da war nicht irgendwer am Werk, sondern jemand mit viel Gespür und Genie. Laura Karasinski, völlig zurecht gefeierter Star der Design-Szene, in Zusammenarbeit mit Innenarchitekt Gerd Zehetner (archiguards). Mir persönlich gefällt es heute besser denn je. Was besseres hätte dem Motto gar nicht passieren können. Dass das alles  in nur 4 Wochen über die Bühne ging, ist kaum zu fassen. So viel Liebe zum Detail sieht man selten in österreichischen Lokalen. Nichts hier steht nur zufällig rum, die komplette Gestaltung huldigt der Geschichte des 42 Jahre alten Lokals.

“Ein solcher Ort geht nicht mit der Zeit, er prägt die Zeit.
Ein Herz, das immer schlägt. Allein der Rhythmus ändert sich.”

Diese Worte stehen auf der Website des Motto und sie bringen die Bedeutung des Lokals für die Wiener Szene auf den Punkt. Das coole Making-Of-Video ist übrigens auch sehenswert: HIER zu sehen.

MOTTO
SCHÖNBRUNNERSTRASSE 30 | 1050 WIEN
TEL: +43 1 587 06 72
EMAIL: INFO@MOTTO.AT

Fotocredit: MOTTO

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